An einem Feiertag wie Ostern, fährt man am besten an einen der einsamem Strände. Zumindest dann, wenn man seine vier Hunde mitnehmen, und seine Ruhe haben möchte.
Keine Ahnung wie, aber sie spüren instinktiv, sobald ich mich für derartige Ausflüge fertig mache. Ich weiß nicht ob es die Art ist wie oder was ich aus dem Kleiderschrank ziehe, oder ob die Hunde aufgrund meines Verhaltens wissen, dass sie gleich mit dürfen. Jedenfalls beginnt jetzt jeder auf seine Weise damit umzugehen: Paulchen, unser Zweitkleinster, versucht schnellstmöglich aus dem Haus zu gelangen, um sich dann mittig unter das Auto zu setzen. Dort wartet er, bis sich eine der Türen öffnet, nutzt dann die Gelegenheit, und springt pfeilschnell hinein.
Leo fängt an zu jaulen und gibt erst wieder Ruhe, wenn er hinten auf der Ladefläche oder, wenn wir Offroad fahren, hinten im Wagen sitzt. Chester, unser Dobermann, springt mit einem Riesensatz über alle hinweg ins Auto, nachdem er sich vorher wie ein Känguru nur noch hüpfend fortbewegt hat. Die kleine Sofia, versucht mit ihren kurzen Beinchen, es ihm gleich zu tun, ohne Erfolg!
Bis dann alles verstaut ist, ich entweder meine Sonnenbrille, meinen Schlüssel, oder meine Wasserflasche vergessen habe und deshalb nochmal zurück ins Haus muss, dauert es schon eine Weile. Wie das eben bei einer Großfamilie so ist. Vorher setze ich Elvis (unseren Papagei, der euch jetzt auch unter "Willkommen" persönlich begrüßt), aus Sicherheitsgründen in seine Voliere und auch das kann unter Umständen länger dauern: Er merkt sofort was los ist, klettert dann meistens nach ganz oben auf die Gardinenstange, oder krallt sich an meinem T-Shirt zwischen den Schulterblättern fest und ruft am laufenden Band: "Hola, gugge mal". Wenn ich ihn dann endlich "erwische", beißt er auch gerne nochmal kräftig zu, und lacht anschließend hämisch über seine geglückte Attacke .
Aber dann geht es endlich los, und damit auch unsere typischen "Autogespräche":
"Jörg, kannst du mal bitte langsamer fahren?" Er:" Tina, ich fahre 80!"
Ich:" Ja JETZT, weil du gerade vom Gas gegangen bist." Er:" So ein Quatsch! Guck lieber mal die vor uns, dass sehe ich von hier aus, dass das eine Frau ist, so wie die fährt." Ich:" Ja, ist klar!! Weißt du, es gibt auch Menschen, die einfach mal gemütlich fahren wollen, die sehen auch was von der Landschaft." Jörg:"Hmm, also die Tussi vor uns wäre lieber zu Hause geblieben." Und beim Überholen dann sein Triumph:" Hab' ich's nicht gesagt, dass war sowas von eindeutig eine Frau...", und so weiter...Meistens entspannt sich die Lage erst wieder, wenn wir die Hauptstraße verlassen und auf kleineren Wegen oder "Offroad" weiter fahren.
Heute sind wir auf dem Weg nach "LAS CANAS", etwa 30 Minuten von uns entfernt. Dort gibt es einen sehr schönen Strand, an dem wir schon länger nicht mehr waren.
Wenn man so parallel zum Meer fährt, bin ich immer wieder davon fasziniert, wie dieses in seinen intensiven Farben durch die grüne Landschaft hindurchleuchtet. Ich liebe die bunten Häuser am Wegesrand, vor denen am Feiertag viele Einheimische sitzen, mit Rum und lauter Musik, die aus großen Boxen dröhnt. Die Kinder winken uns zu. Lebensfreude!
Am Strand angekommen, toben sich die Hunde erst einmal aus, und jeder erkundet das neue Revier. Wir werfen ihnen Stöckchen, bis uns der Arm weh tut und machen einen kleinen Spaziergang.
Gerade gibt es nicht soviel Treibholz, was schade ist. Man kann daraus nämlich so schöne Dinge machen wie Skulpturen, Regale oder diverse Dekorationsgegenstände. Also ich jetzt nicht, aber mein Mann...Es lohnt sich also immer, Ausschau danach zu halten.
Später kühlen wir uns ein wenig im Wasser ab, und auch, wenn wir Ostern ohne Schokoeier (insbesondere die mit Eierlikör oder Krokant oder Nougat oder oder oder...) auskommen müssen (ja ich weiß, ich jammere auf hohem Niveau!), entschädigt das Meer doch für vieles. Kein Mensch begegnet uns, und diese "Freiheit" in der Natur, ist für uns unbezahlbar. Es sind die unaufgeregten, aber dafür nicht weniger interessanten Eindrücke, die man hier bekommen kann.
Nach unserem Strandspaziergang, fahren wir etwa acht Kilometer am Wasser entlang nach Sabaneta, was auch ohne größere Probleme klappt. Das ist, je nach Zustand des Sandes, auch mit einem Landcruiser wie ein Lotteriespiel. Zwar haben wir eine Winsch, aber diese kam glücklicherweise nicht zum Einsatz. Oder "leider", wie "MANN" es nimmt.
Wieder auf der Straße, geht es diesmal ohne Schlagabtausch zurück nach Hause. Unterwegs wird dann noch schnell geklärt, wer Kaffee macht, und wer die Hunde abduscht, bevor ich mit neuer Kraft und einer inneren Ausgeglichenheit zurückkehre. Für mich fühlt sich jeder Strandbesuch wie ein kleiner Urlaub an...Oder eine gute Paartherapie ;-)
Nein, Elvis muss leider dableiben...
Jetzt ist es nicht mehr weit...
Am Meer entlang.
Angekommen!!!
Eindrücke:
Die Hunde freuen sich:
Paulchen ist Chester dicht auf den Fersen....
Immer wieder schön: Meine neue Welt.
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